Gefährliche Waffenherstellung mit dem 3D-Drucker

Dass die fortschreitende Technik im Bereich des 3D Druckens auch ihre negativen Auswirkungen hat, zeigt die Entwicklung einer Waffe, die preiswert und einfach mit einem handelsüblichen 3D Drucker hergestellt werden kann. Im Mai hatte das Projekt Defense Distributed erstmalig online sämtliche Daten für den Bau einer Waffe verfügbar gemacht. Über 100.000-mal wurde die Baupläne von Nutzern herunter geladen. Auch wenn das Angebot mittlerweile nicht mehr abrufbar ist, so besteht nach Meinung des US-Ministeriums für Innere Sicherheit ein unkontrolliertes Risiko der Verbreitung von illegalen Waffen.

Die Herstellung der Waffe ist relativ einfach und dazu auch kostengünstig. Benötigt wird neben den Bauplänen, die als Datensätze vorliegen, ein Drucker, der 3D Aufnahmen herstellen kann. Solche Drucker sind bereit für unter 2.000 Dollar im Handel erhältlich. Die Herstellung der Waffe selbst kostet gerade einmal 26 Euro. Wie einfach die Waffe hergestellt werden kann, haben australische Polizisten erfolgreich getestet.

Mit diesen Mitteln haben vor allem kriminelle Nutzer die Möglichkeit, billig und einfach an Waffen zu kommen, die nicht registriert werden und so nicht aufzufinden sind. Wie viele dieser Waffen bereits im Umlauf sind, ist nicht abzuschätzen. Hinzukommt, dass die Geräte sehr unsicher sind. Sie stellen eine unabschätzbare Gefahr sowohl für den Angegriffenen als auch für den Nutzer selbst dar. Da sie nicht auf Sicherheit und Qualität kontrolliert werden können, besteht eine hohe Verletzungsgefahr. Im Test der Australier erwies sich, dass sich die Waffe beim Abfeuern von selbst zerlegt – mit all den Risiken, die für die Umgebung dadurch entstehen. Wie einer Verbreitung dieser gefährlichen Neuheit Einhalt geboten werden kann, ist nicht klar. Da die Waffen kaum Metall benötigen, sind sie durch normale Durchleuchtungskontrollen nicht auffindbar.

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