Der Machtkampf auf dem Markt der einsamen Herzen geht in die nächste Runde. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat Klage gegen die Online Partnervermittlungsbörse Elitepartner eingereicht.
Jung, dynamisch, erfolgreich, aber keine Zeit, den geeigneten Partner kennenzulernen. Dies ist die Wunschklientel der verschiedenen Online Partnervermittlungsbörsen. Bei ca. 7 Millionen Singles, die die Dienste von 2.500 Partnerbörsen im Netz nutzten, ist der Markt überschaubar. Die Big4, Elitepartner, Parship, eDarling und Friendscout 24 verbuchen mit über 50 Prozent Marktanteil die größten Umsätze für sich. Dazu muss bemerkt werden, dass Parship unter dem Dach der Georg von Holtzbrink Verlagsgruppe agiert, die auch Anteile als Investor und Supporter an eDarling besitzt. Friendscout 24 gehört zu einer Tochtergesellschaft der Deutsche Telekom und Elitepartner, der momentane Marktführer der Partnervermittlungsbörsen, ist Teil der Hubert Burda Media.
Jetzt hat sich also die Verbraucherzentrale Hamburg eingeschaltet, um die Rechte eines geprellten Kunden einzufordern, der Elitepartner Abzocke vorwirft. Denn er hatte fristgerecht vom Widerrufsrecht Gebrauch gemacht und wenige Tage nach Vertragsabschluss über 24 Monate diesen wieder gekündigt. Mit dem Ergebnis, dass er vom Datingportalbetreiber EliteMedianet die Aufforderung erhielt, einen Wertersatz von 2.979 Euro zu leisten. Zugunsten des Kunden würde man mit der Begleichung von 224 Euro den Vorgang als abgeschlossen ansehen. Elitepartner hat nun seinerseits Anwälte eingeschaltet. Nach deren Ansicht wurde dem Kunden nur den Service in Rechnung gestellt, den er während seiner Mitgliedschaft genutzt hat. Rechnet man das ganze hoch (14 Tage Widerspruchsrecht), kommt man bei einem 24 Monatsvertrag auf insgesamt 10.756 Euro Serviceleistungen.
Bleibt also abzuwarten, wie dieses neue Gefecht ausgeht. Das letzte Ordnungsgeld in Höhe von 200.000 Euro, das vor ca. einem Jahr über Elitepartner verhängt wurde, konnte durch nächsthöhere Instanz rechtskräftig aufgehoben werden. Hier hatte der Focus, ebenfalls Mitglied im Burda Pool, einen nicht so freundlichen Artikel über eDarling und deren damaligen Partner eHarmony geschrieben, der sich wenig später als falsch herausstellte.
Bild: Image courtesy of renjith krishnan / FreeDigitalPhotos.net