Hierzulande sind eher Blumen, Kaffee oder Bananen als fair gehandelt ausgeschrieben und auch sehr beliebt. Das niederländische Unternehmen FairPhone möchte das jetzt erweitern und zeigt erstmals, wie sich die Kosten für ein faires Handy aufschlüsseln. Denn: Wer hat denn eigentlich wirklich Ahnung davon, wie viel so ein Handy in der Produktion kostet? Wie viel kostet der “Name”, den man angeblich immer mitbezahlt? Beim FairPhone bekommen die Käufer exakt aufgeschlüsselt, wo ihre 325 Euro bei so einer Handyproduktion hingehen: 63 Euro kassiert der Staat in Form von Steuern, die Einzelhändler machen einen Gewinn von 4,25 Euro. Von den restlichen 257,70 Euro gehen 185 Euro ganz klassisch in das Produkt selbst: Design, Garantiekosten, Lizenzen sind hierbei die größten Posten. 45 Euro werden für Operations benötigt, das sind z.B. Personalkosten, IT, Kundenservice. Die hochgesteckten Ziele des Unternehmens, ein faires Handy zu entwickeln, kommen bei den von den Machern genannten Posten “Interventions” zum Tragen. Es wurden soziale Werte in die Produktion eingebracht, und diese kosten den potenziellen Handykäufer 22 Euro: Zinn und Tantal aus konflikt-freien Regionen (gerade die Förderung dieser Materialien ist dafür bekannt, die Bürgerkriege z. B. im Kongo zu finanzieren), Initiativen für verantwortungsvollen Umgang mit Arbeitern und die Finanzierung von Sozialleistungen wie Krankenversicherungen für diese. Auch das Recycling des FairPhone ist schon bedacht und kalkuliert worden. Das Gehäuse besteht aus recyceltem Polycarbonat und auch wenn das ganze doch sehr nach Öko klingt: Das FairPhone ist richtig schick.
Fazit: Ein offener und transparenter Ansatz den die Niederländer an den Tag legen. Das Fairphone wird voraussichtlich ab Dezember ausgeliefert werden, Vorbestellungen werden entgegengenommen. 14.000 Menschen haben sich ihr FairPhone schon gesichert, insgesamt sollen 25.000 Exemplare verkauft werden.
Bild: Screenshot www.fairphone.com