Eine Webseite übersetzen – aus Sicht von User und Betreiber

Dem Thema Webseiten-Übersetzung kann man sich von unterschiedlichen Perspektiven nähern. Einmal aus Sicht des Nutzers und einmal aus Sicht des Seitenbetreibers. Umfangreicher – da wesentlich komplexer – ist das Thema Webseitenübersetzung für den Betreiber einer Internetseite.

Webseite als Nutzer übersetzen lassen

Wenn der User eine fremdsprachige Seite übersetzen lassen will, kommt er heute am Google-Translate-Tool nicht mehr vorbei. Kein kostenfreies oder kostenpflichtiges Tool fertigt so schnell und leicht eine halbwegs brauchbare Übersetzung einer Webseite an. Es genügt, die Google-Translate-Webseite aufzurufen und dort die URL der zu übertragenden Seite zu hinterlegen. Die Ergebnisse sind nicht perfekt, oft nicht einmal gut (obwohl das Tool in den letzten Jahren sehr viel besser geworden ist), aber man versteht in der Regel, worum es auf einer Page geht. Eine bessere Möglichkeit, umfangreiche Texte schnell und automatisiert zu übersetzen, gibt es nicht.

Webseiten-Übersetzung für den Betreiber

Anders sieht es aus der Sicht des Webseitenbetreibers aus. Hier gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten und Optionen, den Text in einer anderen Sprache ausgeben zu lassen. Dazu sollte man sich immer folgende Gedanken machen:

  • Lässt sich meine Webseite monetarisieren? Will ich Geld mit der Webseite verdienen?
  • Bin ich bereit, Geld zu investieren? Ist eine Investition sinnvoll?
  • Welches Ziel verfolge ich mit der Webseiten-Übertragung?
  • Gibt es Folgekosten (Pflege, häufige Aktualisierung meines Contents etc.)?

Später folgen natürlich noch Fragen wie „Welche Sprache spricht meine Zielgruppe?“ oder „Wie organisiere ich die Vermarktung der Seite im Ausland?“, denn vorneweg: Die Webseiten-Übersetzung kann in der Regel nur ein Baustein eines umfassenderen Marketingkonzepts sein. Unternehmen sollten außerdem erst einmal den Fulfillment-Prozess durchspielen und das ganze Konzept durchrechnen, bevor sie in entsprechende Übersetzungen investieren. Doch zurück zum eigentlichen Thema.

Google-Translate oder professionelle Fachübersetzung?

Auch bei der Übersetzung der eigenen Homepage stößt man wieder auf Google-Translate. Dieses Mal jedoch auf das Website-Übersetzer-Gadget. Mithilfe dieses Werkzeugs kann ein Webmaster ein Übersetzungsicon in die eigene Page integrieren. Fremdsprachigen Besuchern (dazu wird die IP und die Browsersprache ausgewertet) wird so direkt die Möglichkeit angeboten, sich den Text in ihrer Sprache anzeigen zu lassen. Das Ganze lässt sich relativ leicht einrichten, die Übersetzungen können administriert, verbessert und verwaltet werden. Das Tool ist kostenfrei erhältlich, die Integration erfordert nur sehr wenig Zeit (man muss nur einen kleinen Codeschnipsel in den Quellcode integrieren). Weitere Tipps und Infos rund um die vielen praktischen Google-Tools finden Sie unter google-experts.de.

Aus der SEO-Sicht ergibt sich jedoch ein gravierender Nachteil: Die Website rankt außerhalb des deutschen Sprachraums weiterhin nicht, da die Übersetzung nicht in den Index der Suchmaschinen aufgenommen wird. Fragt sich also, über welche Kanäle man dann an fremdsprachige Besucher kommen möchte. Gleichzeitig ist das Ergebnis natürlich nur im sehr begrenzten Umfang zu gebrauchen. Der Nutzer wird wahrscheinlich verstehen, worum es auf der Seite geht; gerade für Unternehmen ist diese Lösung aber ein No-Go. Im B2B-Bereich ist es fürs Erste oftmals ausreichend, eine rein englischsprachige Version der Homepage anzubieten. Die Kosten halten sich in der Regel in Grenzen (abhängig davon, wie viel Content Sie deutschsprachigen Besuchern anbieten). Im B2C-Bereich sollte man schon eine Version in der jeweiligen Landessprache anbieten.

Viele interessante Infos für Webmaster gibt es auch auf dem Blob www.cybertyper.ch.

Technische Umsetzung: Webseiten-Übersetzung und Content-Management-Systeme

Für die technische Umsetzung gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Komplex wird es meist, wenn die Texte und Inhalte nicht vom Design und vom restlichen Quellcode getrennt sind, sondern wie bei den meisten HTML-Webseiten einfach Texte und Quellcode zusammen in einer Datei stehen. Professionelle Übersetzungsbüros, die sich wirklich mit Webseiten-Übertragungen und Übersetzungen von Dokumenten und Webseiten auskennen, haben hierfür in der Regel spezielle Programme. In der Regel ist der Bearbeitungsaufwand für diese Dienstleister überschaubar und im Preis für die Übersetzung mit inbegriffen. Es gibt auch einige Webdesigner, die sich auf das Thema spezialisiert haben und den Content entsprechend aufbereiten können, damit man diesen später einem Übersetzer oder einem Übersetzungsbüro zur Verfügung stellen kann.

Typo3-Webseite-uebersetzen

Typo3-Webseite- übersetzen

Wird ein Content-Management-System (CMS) verwendet, ist das Einpflegen und Verwalten von Übersetzungen meist wesentlich einfacher. Die meisten Online-Shop-Systeme (Gambio, Modified, xt:Commerce etc.) sowie die klassischen CMS-Systeme wie WordPress, Joomla oder Typo3 bieten entweder die Möglichkeit einer Übersetzung direkt von Haus aus an (z.B. die Shop-Systeme) oder lassen sich sehr leicht mit einer entsprechenden Erweiterungen ergänzen, bei denen der Content entweder mit wenigen Klicks komplett exportiert werden kann oder (z.B. bei den drei oben genannten Online-Shop-Systemen oder Typo3) die Übersetzungen auch sehr leicht direkt eingepflegt werden können.

Kunden können einem Übersetzungsbüro beispielsweise einen Extra-Account erstellen und der Dienstleister pflegt die Übersetzung direkt in die Webseite ein. Anschließend kann die weitere Sprache mit einem Klick aktiviert werden. Komplette Webseiten-Übersetzungen werden unter anderem vom Übersetzungsbüro Nastula angeboten. Mehr Informationen unter: Webseite übersetzen lassen.

Artikelbild: bigstockphoto.com / Micha Klootwijk