Cyberattacken haben Hochkonjunktur – aktuell befeuert durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine. Der wird nicht nur mit Panzern und Raketen geführt, sondern ebenso im Cyberspace. Auch Staaten, die die Ukraine unterstützen, sind bedroht, und sei es nur durch einen ungezielten Hackerangriff, der auch an unbeabsichtigter Stelle digitale Infrastruktur lahmlegen kann. Die wirtschaftlichen Schäden durch Cyberattacken allein in Deutschland wurden bereits vor dem Konflikt auf mehr als 200 Milliarden Euro geschätzt – eine Verdopplung in nur drei Jahren, nicht nur durch Erpressung und Sabotage, sondern auch durch Datendiebstahl und andere Formen der Industriespionage. Bedroht ist praktisch jedes Unternehmen, denn ohne Online-Anbindung geht heute nichts. Eine Investition in Cybersicherheit kann sich also sehr schnell bezahlt machen. Die Security-Branche freut sich, und mit ihr alle, die Cybersecurity zu ihrer Geldanlage erklärt haben.
Einstieg über Börsen-Apps
Aber wie findet man geeignete Anlageformen, die den Megatrend Cybersecurity nutzen? Das Smartphone oder Tablet ist zu unserem ständigen Begleiter geworden und deshalb auch bei der Finanzplanung eine wertvolle Hilfe. Aktien-Apps liefern Informationen, zum Beispiel Realtime-Kurse und News zu Unternehmen und Fonds. Je nach Funktionsumfang lässt sich ein Alarm per Push-Nachricht einstellen. Der Nutzer wird informiert, wenn bestimmte Schwellenwerte des Kurses über- oder unterschritten sind. Neben diesen Informations- und Analyse-Apps gibt es auch solche, mit denen man sich direkt am Handel (Trading) beteiligen kann – dank mobiler Anbindung jederzeit und überall. Im deutschsprachigen Raum sollte die beste Aktien App Österreich ebenso unterstützen wie die verschiedenen Handelsplätze an deutschen Börsen. Online-Vergleichstests geben Auskunft über die Möglichkeiten, die Apps bieten, über kostenlose Testversionen und über die Preise für eine umfassende Nutzung.
Einzelwerte sind risikobehaftet
Cybersecurity ist ein internationales Geschäft, denn auch die Bedrohung ist weltweit – das Internet kennt keine Grenzen. Experten der Investmentbank Jefferies rechnen bereits im kommenden Jahr mit einem Marktvolumen von 158 Milliarden US-Dollar für Sicherheitslösungen. Selbst konservative Prognosen gehen von 10 % jährlichem Wachstum aus, bis 2027 könnten sogar 400 Milliarden US-Dollar erreicht werden. Diese Zahlen sind bei der Geldanlage in Cybersecurity die Erklärung, warum so hohe Renditen erwirtschaftet werden könnten. Der Haken bei der Sache: Welche Aktienwerte die Inflation so deutlich übertreffen werden, kann niemand mit Sicherheit sagen. Setzt man als Anleger eher auf Branchengrößen, die seit Jahren eine solide Dividende ausschütten? Oder ist es der Newcomer, dessen Innovationskraft zwar Gewinne auffrisst, dafür aber die Kursfantasien beflügelt? Privatanleger sollten Vorsicht walten lassen – lege niemals alle Eier in eine Korb, sagt die Bauernregel. Ein Totalverlust ist immer möglich, siehe das ehemalige DAX-Unternehmen Wirecard. Mit einem geringen Investitionsvolumen bieten Einzelaktien keine Chance, eine angemessene Risikostreuung sicherzustellen.
Indexfonds versus gemanagte Fonds
Eine Alternative sind Fonds, die das Thema Digital Security aufgreifen und zur Stabilisierung auch große Technologiekonzerne wie Alphabet (die Google-Mutter) und Microsoft in ihr Portfolio aufnehmen. Anleger haben die Wahl zwischen börsengehandelten Indexfonds (ETF) und gemanagten Fonds. Indexfonds benötigen keinen Fondsmanager, denn sie beschränken sich darauf, einen passenden Index nachzubilden. Das sind zum Beispiel der Stoxx Global Digital Security, der Nasdaq CTA Cybersecurity Index oder der ISE Cybersecurity UCITS Index. Sie sind kostengünstig, sowohl hinsichtlich des Einstiegs (meist fallen keine Ausgabeaufschläge an) als auch hinsichtlich der laufenden Kosten. Auf lange Sicht gelingt es zwar nur wenigen gemanagten Fonds, ihren Vergleichsindex zu schlagen. Aber in Krisenzeiten oder bei außergewöhnlichen Entwicklungen einzelner Unternehmen kann ein Fondsmanager schneller und präziser reagieren. Entscheidungskriterium bei der Fondsauswahl sollte nicht in erster Linie der Ausgabeaufschlag sein. Je länger die Haltedauer, desto weniger Bedeutung hat er. Von vielen Banken oder Brokern wird er zudem rabattiert. Hohe laufende Kosten sind dagegen Renditefresser. Eine zwar nicht perfekte, aber gut vergleichbare Kennzahl ist die TER (Total Expense Ratio, Gesamtkostenquote), die im Fondsprofil genannt ist.
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