Meteoriteneinschlag in Echtzeit auf sozialen Netzwerken

Kaum ging in der russischen Region Tscheljabinsk ein Meteoritenschauer auf die Erde nieder, schon kursierten innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Videoaufnahmen im Internet. Bereits wenige Stunden nach dem Ereignis fanden sich fast 2.000 Videos im internationalen Netz – diese Tatsache ist vor allem den vielen russischen Autofahrern zu verdanken. Diese wollen sich mit einer Videoaufzeichnung im Fahrzeug im Falle eines Verkehrsunfalls mit Beweisen wappnen.

Der Meteorit explodierte am Morgen des vergangenen Freitags im Himmel nahe der Stadt Tscheljabinsk im Ural. Abgesprengte Teile des Himmelskörpers stürzten in einen See; die enorme Druckwelle hat zahlreiche Fensterscheiben bersten lassen. Die gewaltige Explosion setzte eine vergleichbare Energie wir mehrere Dutzend Kilotonnen TNT frei. Insgesamt wurden 1200 Verletzte gezählt.

Dieses Ereignis führte allein in den ersten Stunden danach zu fast 2.000 Uploads von Videos. Überschlagen haben sich derweil auch die Meldungen bei Twitter: Die drei Schlägwörter dieses Meteoritenschauers, mit denen die dieses Ereignis betreffenden Tweets gekennzeichnet werden, gelangen in die Trend-Liste von Twitter. Auf dieser Liste werden die weltweit am häufigsten verwendeten Schlagwörter innerhalb Twitter verzeichnet.
Auf Youtube wurden zahlreiche Videos hochgeladen; einen großen Anteil haben dabei die Filme aus Fahrzeugkameras. Diese zeigen, wie der Meteorit der Erde mit hoher Geschwindigkeit immer näher kommt und schließlich mit einem Lichtblitz endet. Die russischen Autofahrer benutzen die Videoaufzeichnungen während der Fahrt vor allem, um sich im Falle eines Unfalls zu schützen. Aufgrund der hohen Verkehrsunfallzahlen und der dabei nicht immer so klaren Beweislage soll dann ein Video des Geschehens zeigen, ob der Fahrer tatsächlich die Schuld auf sich nehmen muss.

Dank dieser Videoaufzeichnungen in den Fahrzeugen ist nun die ganze Welt Zeuge des Meteoritenschauers geworden.

Bild: © Didi01 / PIXELIO