
Vor allem auf dem amerikanischen Heimatkontinent ist die Lage für den verlustreichen Smartphone-Pionier Blackberry derzeit besonders schlecht. Im Zeitraum von Juni bis August brach der Umsatz des kanadischen Unternehmens in Lateinamerika um über 60 Prozent ein, während es in Nordamerika im Jahresvergleich 52 Prozent seines Geschäftes verlor.
Fangemeinde in Großbritannien
In Afrika, Asien, Europa und dem Nahen Osten fielen die Umsatzeinbußen nicht gar so dramatisch aus. In vielen Schwellenländern sind die Smartphones von Blackberry mit ihrer typischen Tastatur weiterhin als günstige Einstiegsgeräte beliebt und in Großbritannien etwa hat das Unternehmen noch eine Fangemeinde.
Neues Modell Z10 als Ladenhüter
Dadurch bedingt wurden im zweiten Geschäftsquartal nach wie vor mehr Modelle mit dem alten Betriebssystem Blackberry 7 ausgeliefert als mit dem neuen Blackberry 10. Vor allem das erste Gerät der neuen Serie, das relativ teure Modell Z10 mit reinem Touchscreen, blieb in den Regalen der Läden liegen. Auf seine Smartphones musste Blackberry 934 Millionen Dollar abschreiben. Jetzt sollen sie als Einstiegsgeräte angeboten werden.
Weiterer Stellenabbau und Verkauf des Unternehmens
Blackberry leidet vor allem unter der starken Konkurrenz von Apples iPhone und von Android-Handys. Unterm Strich fiel dadurch insgesamt im zweiten Quartal ein Verlust von 965 Millionen Dollar an. Davor hatte das Unternehmen im Vorfeld bereits gewarnt. Konzernchef Thorsten Heins, der aus Deutschland stammt, streicht als Reaktion auf diese Verluste jetzt weitere 4500 Stellen. Außerdem soll Blackberry für 4,7 Milliarden Dollar (3,5 Milliarden Euro) an einen kanadischen Investor veräußert werden.