Der 31. August markiert den Anfang vom Ende des Email-Zeitalters. Davon ist zumindest die Telekom überzeugt. Pünktlich zur IFA startet der Magenta-Konzern sein De-Mail Projekt, das nach der Ansicht von Vorstandsmitglied Niek Jan van Damme bald die bisherigen Mails genauso ablösen werde, wie es die CD “mit der Schallplatte” getan habe, denn De-Mail habe die Unzulänglichkeiten des bisherigen Systems beseitigt.
De-Mail soll den Schriftverkehr beseitigen
Das De-Mail-Verfahren ist wesentlich sicherer als das bisherige Mailing-Verfahren und soll auf diese Weise die unterschriftsfreie und dennoch verbindliche elektronische Kommunikation ermöglichen. Die Telekom hat für das eigene Haus berechnet, dass De-Mail schon im ersten Jahr 29 Prozent der Geschäftsbriefe und 77 Prozent des Faxverkehrs ersetzen kann. Auf diese Weise würden 3,5 Milliarden Blatt Papier eingespart, welche die klassische Post sonst benötigt hätte. In den kommenden Jahren sollen die Zahlen noch einmal deutlich ansteigen. Auch bei der Allianz-Versicherung hofft man mit De-Mail auf den Beginn eines neuen Zeitalters: Dort werden bereits jetzt 30 Prozent aller Korrespondenzen elektronisch abgewickelt. Diese Werte sollen künftig noch einmal deutlich in die Höhe klettern.
United Internet zieht nach
Kurz nach der Ankündigung der Telekom zog United Internet, das hinter den Mail-Providern GMX und Web steht, nach und erklärte seinerseits, bald ein De-Mail-Programm zu starten. Vorregistrierte Benutzer sollten dabei auch ein unkompliziertes Identifikationsverfahren zur Verfügung gestellt bekommen. Ein Besuch mit Personalausweis in einer Hermes-Filiale, wie ihn die Telekom verlangt, sei nicht notwendig. Das De-Mail-Programm werde Ende des Jahres an den Start gehen. Beide Anbieter wollen De-Mail für Privatkunden “weitgehend kostenfrei” halten. Geschäftskunden müssen hingegen zahlen. Bemängelt wird allerdings der Umstand, dass man mit De-Mail seine klassischen Mailkonten nicht erreichen kann.