Dropbox schluckt das Berliner E-Book-Start-Up Readmill

Für die Readmill-Mitarbeiter aus Berlin heißt es ab nach San Francisco, denn der kalifornische Speicherdienst Dropbox hat die “Social Reader”-Software aufgekauft. Das Team des Berliner E-Book-Start-ups Readmill, das sich auch über Berlins Grenzen hinaus einen guten Namen machen konnte, wird von Dropbox zumindest teilweise mit übernommen. Der Betrag der Übernahme soll Gerüchten zufolge um die 8 Millionen US-Doller betragen. Bei dem Deal scheint es vorrangig um die Köpfe hinter Readmill gehen, weniger um die von Readmill entwickelte E-Book-App. Dropbox möchte mit der Übernahme an das Wissen hinter den Ideen der Berliner Firma gelangen, so werden voraussichtlich auch zumindest die Gründer von Readmill zu Dropbox nach San Francisco übersiedeln.

Gegründet wurde Readmill im Jahr 2010 von den Schweden David Kjelkerud und Henrik Berggren. Sie entwickelten eine App für iOS und Android, mit der die User Texte in E-Books markieren und kommentieren sowie sich mit anderen Usern über Social Networks darüber austauschen konnten. Was aus der App von Readmill langfristig wird, ist noch ungewiss. Zum jetzigen Zeitpunkt wird von Dropbox publiziert, den Service einzustellen, was den “Verdacht” erhärtet, dass man haupstächlich an das geistige Potential der Firma gelangen wollte. Bereits jetzt ist das Anlegen von neuen Accounts nicht mehr möglich. Schon ab Juli wird die App nicht mehr angeboten werden. Höchsten Stellenwert legen das Readmill-Team nun darauf, die Benutzer auf eine andere Anwendung umzuziehen. Außerdem sollen die Bücher und Lesedaten den Nutzern in verschiedenen Formaten zum Export zur Verfügung gestellt werden.

Ganz “freiwillig” scheinen die Readmill-Betreiber nicht aufgegeben zu haben; sie sehen ihre Mission des Erschaffens einer nachhaltigen Leseplattform als gescheitert an und zeigen sich traurig über die Einstellung ihres Software-Services.

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