Dieser Tage feiert ein Meilenstein der Kommunikationskultur Geburtstag: der Programmierer Neil Papworth schickte vor zwanzig Jahren die erste SMS an einen Projektmanager bei Vodafone, Richard Jarvis. Damit begann der Siegeszug der telefonischen Textnachrichten, die mittlerweile Alltag sind: im Jahr 2011 wurden in Deutschland täglich insgesamt 116,9 Millionen SMS verschickt.
Vor zwanzig Jahren begann der Test des frisch entwickelten Short Message Service Centres mit den Worten “Merry Christmas”. Der Mobilfunkstandard GSM war 1992 gerade ein Jahr alt und eine europäische Entwicklung. In dessen Tradition wurde die Erfindung der SMS von mehreren Firmen vorangetrieben. So legten verschiedene GSM-Gremien schon in den 1980er Jahren die technischen Eckpfeiler für den modernen Mobilfunk fest. Daran war unter anderem der deutsche Telekom-Ingenieur Friedhelm Hillebrand beteiligt. Seine Beschränkung der Textnachrichten auf jeweils 160 Zeichen führte rasch zur Verwendung von Abkürzungssprache in diversen Ländern. In den frühen 80iger Jahren soll zudem der finnische Nokia-Ingenieur Matti Makkonen seinen Kollegen einen GSM-Service vorgeschlagen haben, bei dem man selbst kurze Textnachrichten absenden kann. Die damals verwendeten Pager konnten ausschließlich Nachrichten empfangen.
Mittlerweile wird die SMS wieder zunehmend in dem Bereich bedeutsam, für den sie ursprünglich konzipiert war: dem Machine-to-Machine Service. Die anfänglichen Kurznachrichten waren kostenlos und sendeten Informationen und technische Daten vom Netzbetreiber an das Telefon. Erst als sich GSM durchgesetzt und Prepaid-Dienste verbreitet hatten, wurde SMS ein kostenpflichtiges Kommunikationsmedium für die breite Masse. Technische Bedeutung erlangte das Kurznachrichtensystem unter anderem durch das deutsche LKW-Mautsystem, das Online-Banking mit mTAN und die Authentifizierung bei hoch gesicherten Nachrichten im De-Mail-System. Juristisch umstritten ist dagegen die sogenannte Ortungsimpulsauswertung, bei der Bundes- und Landesbehörden mit stillen SMS arbeiten.
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