Von wegen voll cool – entgegen anders lautender Beteuerungen muss Facebook jetzt eingestehen, dass bei jungen Nutzern offenbar das Interesse an dem sozialen Netzwerk nachlässt. Aufgrund der neusten Quartalszahlen ließen sich für den Finanzchef David Ebersman die Probleme nicht mehr verleugnen. Wie der Facebook Manager in einer Telekonferenz erläuterte, sind die Nutzerzahlen von Teenagern in den USA im zweiten und dritten Quartal 2013 zwar weitgehend stabil geblieben, doch besonders bei den jüngeren Mitgliedern mache sich bei der täglichen Nutzung ein Rückgang bemerkbar.
Weil manche Facebook-Benutzer nicht ihr wahres Geburtsdatum angegeben haben, ist die Ermittlung dieser Daten jedoch nicht hundertprozentig zuverlässig. Um das Nutzerverhalten der Jugendlichen auszuwerten, hat Facebook jedoch eigene interne Verfahren entwickelt.
Nachdem der Aktienkurs des Unternehmens wegen guter Geschäftszahl um 16 Prozent gestiegen war, hatte die Nachricht vom Abwandern der jugendlichen Nutzer an der Wall Street zu einem Kurseinbruch geführt. Fast die Hälfte des 2 Milliarden Umsatzes erwirtschaftet Facebook inzwischen durch mobile Werbung auf dem Smartphone oder Tablet PC. Im dritten Quartal 2013 haben nach Angaben des Unternehmens rund 1,19 Milliarden Benutzer weltweit mindestens einmal im Monat auf das Angebot von Facebook zurückgegriffen. Das entspricht etwa 728 Millionen aktiven Mitgliedern pro Tag. In Europa nutzen 188 Millionen Menschen das soziale Netzwerk. Die so genannte Engagement Rate, das Verhältnis zwischen monatlichen und täglich aktiven Mitgliedern, stieg nach Angaben von Facebook auf 61 Prozent. Diese Zahlen sollen Investoren begeistern und verdeutlichen, dass das Unternehmen in der Lage ist, die Benutzer auf der Site zu halten. Schließlich muss sich das soziale Netzwerk gegenüber Konkurrenten wie WhatsApp, Google+ und Snapchat durchsetzen. Außerdem steht das Unternehmen aus Menlo Park in Kalifornien regelmäßig wegen unzureichendem Datenschutz in der Kritik.