Fachkräftemangel in der IT-Branche

Der siebte Nationale IT-Gipfel steht bevor. Am 13. November treffen sich in Essen Bundesregierung und leitende Mitarbeiter der IT-Branche zu ihrem jährlichen Austausch, um über die Stärkung des IT-Standortes Deutschland zu beraten. Im Mittelpunkt des diesjährigen Gipfels steht unter anderem der Fachkräftemangel. Bereits 40.000 Stellen sind derzeit unbesetzt – Tendenz weiter steigend. Diese Entwicklung bereitet den IT-Firmen große Probleme. Genügend Nachwuchs aus Schule und Universität für einen Job in der deutschen IT-Branche zu gewinnen, scheint schwierig.

Trotz der Anstrengungen, die seitens der Politik unternommen wurden, finden sich für viele Stellen keine Bewerber. Daran geändert hat auch die Einführung der Blue Card durch die EU kaum etwas. Der Andrang von ausländischen Mitarbeitern hält sich in überschaubaren Grenzen. Eine Ursache dafür ist das wenig herzliche Willkommen, das den Mitarbeitern aus anderen Ländern entgegengebracht wird, so die Aussage von Bitkom-Chef Kempf in einem Interview. Hier ist die Politik gefragt, für eine bessere Akzeptanz ausländischer Mitarbeiter zu sorgen. Auch die bisherige Mitarbeiterpolitik muss sich nach Meinung von Kempf ändern. Zu viele Fehler wurden in der Vergangenheit gemacht. Viele Unternehmen setzten zu sehr auf junge Mitarbeiter, anstatt von der Erfahrung der älteren Angestellten zu profitieren.

Je öfter Stellen unbesetzt bleiben, desto mehr Projekte können nicht verwirklicht werden – oder schlimmer noch: Sie werden ins Ausland verlegt. Gewinne und Steuern gehen in großem Maße verloren, der IT-Standort Deutschland wird so immer mehr geschwächt. Deshalb hat die Behebung des Fachkräftemangels oberste Priorität. Neben ausländischen Mitarbeitern sollen vermehrt Frauen angeworben werden. Weibliche Mitarbeiterinnen sind in der IT-Branche noch immer unterrepräsentiert. Auch auf ältere Mitarbeiter müssen die Unternehmen verstärkt setzen. Ziel einer veränderten Beschäftigungspolitik muss es sein, die erfahrenen Fachkräfte länger an die Firmen zu binden.

Bild: Tony Hegewald / pixelio.de