Nativ, webbasiert, hybrid – Welcher App-Typ kann was?

App ist gleich App? Nicht ganz, es gibt unterschiedliche Varianten, zum Beispiel die native App. “Nativ” bedeutet laut Duden “auf eine ganz bestimmte Hardware zugeschnitten”. Derlei Apps sind also speziell für Betriebssysteme wie iOS, Android oder Windows konzipiert und können bei Bedarf vollumfänglich auf Hardware-Funktionen wie Kamera, Mikrofon oder GPS-Ortung zugreifen. Entsprechend hoch ist die Performance, aber auch der Aufwand, wenn man eine native App programmieren und up to date halten möchte. Daher sind zunehmend plattformübergreifende Lösungen gefragt, die günstiger in der Entwicklung und Wartung und damit in der Regel preiswerter für die Kunden sind.

Eine App für alle Plattformen

Die rudimentärste Form ist die mobile Website, die im Webbrowser aufgerufen wird. Das geht schnell und unkompliziert, setzt aber eine konstante und stabile Internetverbindung voraus. Außerdem ist der Zugriff auf die Gerätehardware aus sicherheitstechnischen Gründen stark eingeschränkt bis gänzlich unmöglich. Auf der nächsten Stufe des plattformunabhängigen Spektrums stehen Web Apps. Dabei handelt es sich ebenfalls um Websites, allerdings unterfüttert mit nativen Plugins. Eine Installation ist daher nicht notwendig, eine beliebige Browser-App reicht. Zu beachten ist, dass Web Apps oftmals einen größeren Datenverkehr als native Apps verursachen, was zu höheren Übertragungskosten (insbesondere Roaming-Gebühren außerhalb der EU) führen kann.

Das Beste aus zwei Welten?

Es gibt also native und webbasierte Apps – und eine Kombination daraus: hybride Apps, die versuchen, das Beste aus zwei App-Welten in sich zu vereinen. Diese Mischform läuft zwar auch im Webbrowser, allerdings werden dessen Bedienelemente allesamt ausgeblendet, damit der Look einer nativen App gleicht. Zudem erlaubt der native Code einen weitreichenden Zugriff auf die Hardware. Ist der hybride Mittelweg also der goldrichtige? Lässt sich pauschal nicht sagen: Alle drei App-Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, die je nach Anwendungsbereich stärker oder schwächer ins Gewicht fallen. Die mobile Website wiederum ist eher ein behelfsmäßiger App-Ersatz und nur für Einzel- und Notfälle geeignet.

Fazit

In puncto Performance und Usability ist die native App klar vorn, gefolgt von der hybriden App, die obendrein plattformübergreifend funktioniert. Beide Varianten sind offline nutzbar, Web Apps hingegen nur mit Einschränkungen. Solche bestehen auch bei der Anbindung, während native und (mit Abstrichen) hybride Apps sehr gut mit den gerätespezifischen Hardware-Features kollaborieren. Daraus folgt: Je komplexer die Aufgabe, je aufwendiger die Benutzeroberfläche und je umfangreicher der Hardware-Einsatz, desto eher lohnt sich eine native App. Sind dagegen unterschiedliche Plattformen involviert, ist die hybride App die richtige Wahl. Und falls Hardware-Funktionen keine allzu große Rolle spielen, genügt eine Web App.

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