Dass sich neuartige Technologien wie GPS und RFID auch in der Landwirtschaft bereits bewährt haben, zeigt die Bewirtschaftung von Äckern. Schon länger werden Mähdrescher und andere landwirtschaftliche Geräte zeitsparend mit GPS über die Äcker gesteuert. Nun haben Forscher auch die Spargelernte ins Visier genommen.
Dass Spargel in mühevoller Handarbeit geerntet werden muss, wird sich auch auf längere Sicht wohl nicht ändern. Doch die Schwierigkeit, rechtzeitig zu erkennen, wann der Spargel die richtige Erntelänge erreicht hat, lässt sich durch moderne Technik lösen. Auf Versuchsfeldern haben die Mitarbeiter der Technischen Landesanstalt für Agrikultur damit begonnen, ortsgebundene Dienste auf den Spargelfeldern zu testen. Sie steckten zu jedem Spargelsteckling einen Transponder mit RFID-Technik in den Boden. Die Erntehelfer werden mit einem Detektor ausgerüstet. Wenn sie sich dem Transponder eines erntereifen Spargels nähern, gibt dieser einen Ton von sich, an dem erkannt werden kann, wo genau der Spargel zu finden ist. Spargel von höchster Qualität soll so in vermehrtem Umfang gestochen werden können, die Gewinne der Spargelbauern lassen sich so entscheidend steigern.
Die Transponder bleiben so lange im Boden, bis das Spargelfeld verbraucht ist, was nach circa zehn Jahren der Fall ist. Danach zerfallen sie oder werden durch Bearbeitung des Bodens vernichtet. Damit weder der Boden selbst durch chemische Bestandteile verseucht wird noch die nachfolgenden Pflanzen schädliche Stoffe aufnehmen, muss der Transponder aus möglichst umweltfreundlichen Stoffen bestehen. Die verwendeten speziellen Polymere lösen sich nach der entsprechenden Zeit auf, sind aber so groß, dass sie von Pflanzen nicht aufgenommen werden können. Giftige Substanzen werden ebenfalls nicht freigesetzt. Damit sie nicht von Nagetieren angefressen werden, haben die Forscher Pheromone eingesetzt, um die Schädlinge auf umweltfreundliche Weise von den Transpondern fernzuhalten.