Steckverbinder: diese Arten gibt es

Haben Sie einen Überblick, wie viele Stecker Sie in Ihrem Haushalt nutzen? Energie, Audio- und Videosignale, sonstige Daten erfordern Steckverbinder aller Arten. Zwar gab und gibt es Bestrebungen, aufzuräumen und Normen zu schaffen. Aber schon beim Urlaub im EU-Ausland gehört ein Reiseadapter für Netzstecker ins Gepäck.

Am Computer werden sie vermutlich ein breites Sortiment an Steckverbindern der USB-Typen A, B und C, Mini-USB und Micro-USB vorfinden. Beim Monitor hat das VGA-Kabel ausgedient, HDMI, DVI DisplayPort sind neben dem immer häufiger eingesetzten USB-C die Standards. Das sind nur einige Beispiele aus der weiten Welt der Stecker. Eine Möglichkeit, die vielen Arten Steckverbinder zu systematisieren, ist eine Einteilung nach dem Verwendungszweck.

Energieversorgung

„Strom kommt bei uns aus der Steckdose.“ Diese nicht ganz ernst gemeinte Antwort auf alle Fragen der Energiewende zeigt, dass man eine Steckverbindung braucht, um elektrische Energie nutzen zu können. Die üblichen Einphasen-Haushaltssysteme werden international in die Klassen A bis M unterteilt. Wer daraus schließt, es gebe nur 13 unterschiedliche Systeme, liegt falsch. Die Klassifizierung berücksichtigt nicht alle Merkmale. So entstehen Subtypen, die untereinander nicht kompatibel sind. Der deutsche Schuko (Schutzkontakt) Stecker gehört in die Klasse F, der europäische Flachstecker mit nur zwei Leitern bildet die Klasse E.

Audiotechnik und Telefon

Der Rundsteckverbinder Cinch stellt einen Quasi-Standard im Bereich der Audiosignale dar. Der weiße (selten auch schwarze) Stecker ist bei Stereo-Übertragungen für den linken, der rote für den rechten Lautsprecher vorgesehen. Ist noch ein gelber Stecker dabei, dient dieser der Übertragung eines Composite-Videosignals. Cinch (das englische Wort steht für feste Verbindung) hat die ebenfalls runden DIN-Stecker weitgehend abgelöst. Es gibt aber noch eine Reihe weiterer Klinkenstecker, zum Beispiel vierpolige Ausführungen für Headsets, die neben den Stereo-Kopfhörern auch das Mikrofon anschließen.

Die Telekommunikations-Anschluss-Einheit (TAE) ist eine besondere Technik für analoge Telefone in Deutschland. Im Ausland ist sie nur selten zu finden – Luxemburg und Liechtenstein verwenden teilweise das deutsche System. Über den TAE-Stecker wird heute kaum noch Sprache übertragen. Mit der fortschreitenden Umstellung auf Voice over Internet Protocol (VoIP) sind es vielmehr Daten, in denen auch – aber eben nicht nur – analog aufgezeichnete Sprachsignale in Datenpakete umgewandelt und auf die Reise geschickt werden. Wer noch ein ISDN-Telefon hat, muss sich nach der Umstellung auf VoIP einen Router besorgen, der mit einer ISDN-Anschlusseinheit (IAE) ausgestattet ist.

Videotechnik und Fernsehen

Viele Fernsehgeräte bekommen ihr -Signal auch heute noch über ein Koaxialkabel, das mit einem Koax-Steckverbinder an die Antennenbuchse angeschlossen wird. Weil das innere Kabel durch einen Außenleiter abgeschirmt wird, eignet sich die Technik besonders für die störungsfreie Übertragung von hochfrequenten Breitband-Signalen im Frequenzbereich bis zu einigen Gigahertz. Digitale Videosignale werden dagegen, wie bereits erwähnt, in der Regel per DisplayPort, Digital Visual Interface (DVI) oder High Definition Multimedia Interface (HDMI) übertragen.

Weitere Anwendungsgebiete

Man braucht nicht in die Industrie zu schauen – auch im privaten Bereich gibt es viele weitere Steckverbinder-Arten. Denken Sie etwa an den 12-Volt „Zigarettenanzünder“ im Auto, an den Anschluss von Solarzellen mit MC3 oder MC4 Stecker oder an die Digitalisierung der Modelleisenbahn mit den Steckertypen RJ-12 und RJ-45.

Bild: Bigstockphoto.com / Foto-Ruhrgebiet