Zerstörtes Seacom-Kabel beeinträchtigt Internet in Afrika

Die Internetverbindungen zwischen mehreren afrikanischen Ländern und Europa und Asien sind derzeit massiv gestört und teilweise nicht verfügbar. Einige Dienste der großen Provider auf dem Schwarzen Kontinent sind nicht oder nur schlecht erreichbar, wie die Anbieter ihren Kunden mitteilten. Grund dafür sind mehrere Beschädigungen des Seekabels Seacom, das die Kontinente miteinander verbindet.

Im Mittelmeer, vor den Küsten Ägyptens, verläuft ein Untersee- und Glasfasernetz, das den Datenverkehr zwischen den Kontinenten sicherstellen soll. Gestört ist das von der Kabelgesellschaft Seacom verlegte 17.000 Kilometer lange Kabel, das an der ost- und südafrikanischen Küste verläuft. Es verbindet viele Kabelsysteme von afrikanischen Staaten wie Südafrika, Mosambik, Kenia, Tansania, Uganda, Ruanda, Äthiopien und Dschibuti mit Europa und Indien. Das Kabel hat eine Kapazität von 1.280 GBit/s. Seacom soll nach Angaben des privaten Betreibers die teuren, schmalbandigen Satellitenverbindungen ablösen und den afrikanischen Ländern einen schnellen und preiswerteren Breitbandzugang ermöglichen.

Wie Seacom mitteilte, wurde das Kabel an mehreren Stellen zerstört. Woher die Beschädigungen rührten, gab das Unternehmen in seiner Erklärung vom 22. März nicht bekannt. Offensichtlich handelt es sich um Schnitte, wie der Chef von Seacom, Mark Simpson, mitteilte. Solche Schnitte werden häufig von Schleppnetzfischern versursacht, deren Netze sich in den Kabeln verfangen. Die Reparaturarbeiten sind bereits in vollem Gange. Wie lange die Beeinträchtigungen der Internetnutzung, die vor allem den Süden und den Osten Afrikas betreffen, dauern werden, steht nicht fest. Es wird deshalb versucht, alternative Internetkapazitäten zur Verfügung zu stellen. Auch zusätzliche IP-Kapazitäten aus Asien sollen hinzugefügt werden. Wie der südafrikanische Internet Service Provider Mweb seinen Kunden mitteilte, würde durch das Umleiten des Datenverkehrs versucht, die Dienste des Unternehmens so weit wie möglich aufrechtzuerhalten.