Der populäre Spieleanbieter Zynga änderte seinen Zusammenarbeits-Vertrag mit dem Social Media Anbieter Facebook. Die beiden Unternehmen hatten vor circa zwei Jahren eine enge Kooperation begonnen, nach der Zynga einen Teil seiner Einnahmen an Facebook abtreten musste und dafür besondere Nutzungsrechte in dem sozialen Netzwerk eingeräumt bekam.
Mit Casual Games wie “Ruby Blast”, “Farmville” oder “Cityville” hatte der Spiele-Entwickler mit dem Hundelogo über Facebook viele Millionen Fans gewonnnen. Da jedoch das Geschäft an Schwung verloren hatte und Börsenanalysten seit Jahren die enorme Abhängigkeit vom größten internationalen Netzwerk bemängelt hatten, entschloss sich Zynga Ende November 2012, den Vertrag mit Facebook zu ändern. Gleichzeitig strich Mark Pincus, Gründer und Großaktionär bei Zynga, 150 Stellen. Die monetären Verluste des Spieleentwicklers veranlassten seine Manager auch dazu, sich in neue Geschäftsfelder zu wagen. Statt sich weiterhin in hohem Maße auf Simulationsspiele zu konzentrieren, will Zynga sich zukünftig auch im Bereich Glücksspiele versuchen und etwa Online-Roulette anbieten.
Am 31. März 2013 sollen die Lockerungen in dem Vertrag mit Facebook in Kraft treten. Dies haben die Unternehmen gegenüber der “Securities and Exchange Commission” bekannt gegeben, woraufhin die Zynga-Aktie rasch um 12,6 Prozent fiel. Die Facebook-Aktie wurde von der Nachricht nicht beeinflusst. Obwohl die beiden Unternehmen weiter Partner bleiben werden, wollen sie nunmehr flexibler sein. Zyngas Manager Barry Cottle teilte mit, dass man nun seine Produkte und Services auch außerhalb von Facebook anbieten könne. Zudem müsse Zynga ab dem nächsten April keine Anzeigen der Facebook internen Werbeplattform mehr zeigen und auch nicht mehr das Facebook-Bezahlsystem nutzen. Im Gegenzug dürfe Facebook ab dann auch eigenständig Spiele entwickeln und in sein Netzwerk einbinden. Es gäbe aber bislang noch keine Pläne dazu.
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